Paartherapie &

die insgeheime Hoffnung auf die Veränderung des Anderen

Gratulation zu dem Entschluss -wenn Sie als Paar sich Unterstützung holen, wenn Sie merken, dass Sie alleine aus dem Vorwurfs- oder Kränkungs-Kreislauf nicht mehr raus kommen !!!

Und ACHTUNG vor der möglichen unwillkürlichen Idee, eines bestimmten Ergebnisses der Paartherapie.

Also, Vorsicht vor dem insgeheimen Wunsch auf die Veränderung der/s Anderen.

Ziel des beraterischen/therapeutischen Arbeitens sehe ich, dass Sie sich als Mensch – ein verändertes Handeln ermöglichen. Also, für sich Muster, Verhalten, Emotionen, ect. erkennen, entdecken, reflektieren & dadurch Handwerkszeug für Ihr verändertes Handeln erhalten.

Ergebnis des Beratungs-Prozesses ist es NICHT – dass Sie

  • etwas „einsehen sollen“
  • quasi sich – mit Selbstvorwürfen oder mit vorgehaltenen erhobenen Zeigefinger selber maßregeln
  • oder, die andere Person – maßregeln
  • oder, Fehler suchen & finden
  • Schuld zuzuweisen, die/den Schuldigen finden

SONDERN

  • alltagstaugliche Handlungsoptionen für die eigenen Verhaltens- & Gedanken/Haltungs- Änderungen herauszuarbeiten
  • diese anwenden zu lernen & weiter zu entwickeln
  • sich erlauben die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und
  • im Kontext des miteinander auch zu leben

Mein Zugang zu Paartherapie ist – in Anwesenheit des anderen Menschen – die eigenen Themen zu erkennen, benennen, reflektieren, … & offenen Herzens bewusst mich und den anderen Menschen anzunehmen und anzunehmen, dass ich ausschließlich meine Gedanken, mein Verhalten, meinen Blickwinkel ändern kann! Die Erkenntnis ernst nehmen, dass …

… ich die andere Person einfach nicht ändern kann und die Einzigartigkeit und Individualität meiner Selbst und des anderen Menschen – akzeptiere und annehme!

Klingt einfach, ist durchaus manchmal eine Herausforderung, weil wir gewohnt sind unseren eigenen Blick, unser eigenes Wertesystem als das „wahre“ zu erkennen, weil wir ja „nur“ unsere Einzigartigkeit zur Verfügung haben.

Ich kann bei aller Empathie und Aufmerksamkeit dennoch „nur“ meine Gefühle erleben. Es ist uns Menschen möglich die andere Person mit dessen Emotionen wahrzunehmen, doch die Idee ich fühle die Gefühle der anderen Person ist ein Konstrukt, eine Vorstellung.

Der Schlüsselansatz in Paartherapie ist für mich:

  • jede Person ERLEBT die eigenen Emotionen, eigenen Körperwahrnehmungen.
  • Ich kann die Gefühle der anderen Person nicht fühlen, dann müsste ich die andere Person sein.
  • Allerdings das was die Gefühle, Interaktionen meiner/s Partner*in mit mir machen – das fühle & erlebe ich!

Verhaltensänderung beim anderen Menschen als „Grundmotiv“ des psychotherapeutischen Erfolgs zu sehen – ist eine Falle & bringt Frustration.

Enttäuschung, Wut, Kränkung, uvam. sind meine Gefühle die „ich“ als Mensch erlebe. Mein/e Partner*in mag das möglicherweise auslösen – doch – ist nicht verantwortlich für mein „mich so fühlen“, also auch nicht „schuld“ !

Teil des Psychotherapieprozesses ist es auch zu lernen, sich selbst zu trösten, zu beruhigen, den Selbst-Wert und das Selbst-Vertrauen anzunehmen, sowie weiter zu entwickeln – anstatt das Verhalten des Anderen für meine negative Gefühlswelt zur Verantwortung zu ziehen. Also meine Selbst-Ermächtigung anzuwenden, kann heißen aus dem „Kreislauf“ des „aktiven“ sich abhängig machen’s von der Zuwendung des Anderen auszusteigen.

Natürlich kann es für „mich“ so kränkend, beschämend, verunsichernd, usw. werden, geworden sein, oder sein, dass ich mich schützen möchte & sollte. Selbstverständlich ist es sowohl hilfreich als auch selbstfürsorglich – mein selbstermächtigendes Handeln anzuwenden:

  • wirkungsvoll für mich als Person ist die Form der Selbstfürsorge
  • bewusst ohne Schuldzuweisung an mich
  • oder Schuldzuweisung an die andere Person
  • einfach achtsam mit mir bin

Empfehlenswert ist es – sich der versteckten Erwartungshaltungen an sich selbt und an die andere Person – einfach achtsam mit mir zu sein. Dh, das wie ich mich gerade wahrnehme ernst zu nehmen & Selbstfürsorge als liebevoll achtsames Selbstmitgefühl anwende.

Ein paar Fragen als Anregung an Sie selbst
  • Welche Werte, Wertehaltungen sind mir als Mensch wichtig?
  • Wie passend sind die Wertehaltungen meiner/s Partner*in?
  • „Mathematisch betrachtet“ – wo, wie, ist unser kleinster gemeinsame Nenner?
  • .. wo unser größter gemeinsamer Nenner?
  • Ist der „gemeinsame Nenner“ ausreichend für mich in einer Liebesbeziehung – oder will ich gar keinen Nenner haben?
  • Wie bereit bin ich, mich auf meine Bedürfnisse einzulassen?
  • wie bereit bin ich, mich auf die andere Person einzulassen – mit all der Andersartigkeit?
  • Welchen Beitrag möchte ich zum Gelingen unserer Liebesbeziehung geben?
  • Was bin ich bereit – für das „WIR“ – beizutragen & gestalten?